Interviews

Die 17 Mitglieder des Initiativkomitees erklären, warum es für sie von Bedeutung ist, sich für den Schutz der Nichtbauzonen einzusetzen. Jedes Mitglied bringt sein eigenes Fachgebiet mit ein, und die Interviews ermöglichen so einen tiefen Einblick in die Anliegen der Initiative.

Landschaften ohne Gebäude werden sehr selten

 

Wir haben uns mit Werner Müller, dem ehemaligen Direktor von BirdLife Schweiz und Mitglied des Initiativkomitees, getroffen. Er erläutert uns, warum die Landschaftsinitiative so bedeutend ist, da ein Viertel aller Gebäude in der Schweiz ausserhalb der Bauzonen liegen.

Die Schweiz ist in einer Biodiversitäts-
krise

 

Im Interview verdeutlicht Urs Leugger-Eggimann den direkten Zusammenhang zwischen Biodiversität und Landschaftspflege. Biodiversität findet sich vorwiegend auf dem Land, wo Ackerland bewirtschaftet wird. Es ist entscheidend, Lebensräume zu erhalten und nicht ständig im Eiltempo neue Gebäude ausserhalb der Bauzone zu errichten.

Die Bundes-behörden vernachlässigen den Land-schaftsschutz

Wir haben mit Heribert Rausch gesprochen, ein emeritierter Professor für Öffentliches Recht an der Universität Zürich und Mitglied des Initiativkomitees. Er erklärt uns, warum eine Volksinitiative erforderlich ist, um die Landschaft zu schützen.

Die Land-schaften zu schützen, geht Hand in Hand mit der Bewahrung der traditionellen Baukultur

Diese Woche wird Martin Killias unsere Fragen beantworten. Als renommierter Strafrechtsprofessor und Präsident des Schweizer Heimatschutzes setzt er sich für den Schutz der Landschaft und der Baukultur ein. Als Mitglied des Initiativkomitees nimmt er im schriftlichen Interview Stellung. Das Interview und ein Video mit Martin Kilias finden Sie hier

Landschaft ist Lebensraum

Im Hinblick auf die Behandlung der RPG2-Revision im Nationalrat haben wir mit Ursula Schneider Schüttel gesprochen. Sie ist Mitglied des Initiativkomitees, aktuelle Präsidentin von Pro Natura Schweiz und Nationalrätin aus dem Kanton Freiburg.

Das Leben der Menschen schützen

Die Landschaft ist der Ort, an dem sich die Natur in ihrer grossen Vielfalt ausdrückt. Der Schutz der Landschaft und somit der Natur bedeutet auch, das Leben der Menschen zu schützen. Aus diesem Grund unterstützt Robert Cramer, ehemaliger Genfer Staatsrat und Ständerat der Grünen Partei, die Landschaftsinitiative.

Landschafts- und Naturgürtel schützen

Die Landschafts- und Naturgürtel zwischen den Siedlungen müssen geschützt und für zukünftige Generationen erhalten bleiben. Deshalb engagiert sich Beat Flach, Nationalrat der Grünliberalen Partei, für die Landschaftsinitiative.

 

Die Biodiversität leidet unter dem Siedlungsdruck

Es versteht sich von selbst, dass sich Sarah Pearson PerretBiologin und Leiterin der Geschäftsstelle Romandie von Pro Natura, leidenschaftlich für die Biodiversität und die Schweizer Landschaft engagiert. Seit vielen Jahren beschäftigt sie sich intensiv mit dem Naturschutz – sie war zehn Jahre lang Leiterin der Sektion Arten und Lebensräume beim Bundesamt für Umwelt – und teilt nun ihre Analyse zum Zustand der Natur in der Schweiz und den engen Zusammenhängen zwischen Biodiversität und Landschaftsschutz mit uns.  

Die Landschaft, eine Ressource für die Seele

Silva Semadeni, Präsidentin von Pro Natura Graubünden und ehemalige Nationalrätin, engagiert sich seit langem für den Schutz der Landschaft und Natur. Für sie ist der Bau neuer Gebäude in der Landwirtschaftszone ausserhalb der Bauzone ein grosses Problem, das die Landschaft stört und kaputt macht. Sie betont, dass der Bau neuer Gebäude durch den Abbruch von alten Gebäuden kompensiert werden muss, um die Landschaft zu schützen.

Die Bevölkerung muss in die Raumplannung mit einbezogen werden

Die Raumplanung ist ein komplexes Thema und es ist schwierig, ein Gleich-gewicht zwischen den verschiedenen Interessen und den zahlreichen beteiligten Akteurinnen und Akteuren zu finden. Doch das Thema bewegt die Bevölkerung. Die Diskussionen dürfen nicht nur den Fachleuten vorbehalten sein; die Bevölkerung muss einbezogen werden, fordert Anne Du Pasquier, Mitglied des Initiativ-komitees und ehemalige Stadtpräsidentin von La Chaux-de-Fonds.

Schutz der Landschaft und Natur, auch ein liberales Anliegen?

Für Kurt Fluri, FDP-Nationalrat und Mitglied des Initiativkomitees der Landschaftsinitiative, ist der Schutz der Landschaft und der Natur auch ein liberales Anliegen, da sie langfristig wirtschaftlich und gesellschaftlich von Bedeutung sind. Als ehemaliger Stadtpräsident von Solothurn hat Kurt Fluri jahrzehntelang an nachhaltigen Stadtplanungsprojekten gearbeitet. Er ist der Meinung, dass lokales und regionales Engagement allein nicht ausreicht, um den Trennungsgrundsatz zwischen Baugebiet und Nichtbaugebiet durchzusetzen. Aus diesem Grund engagiert er sich im Initiativkomitee der Landschaftsinitiative für einen Verfassungsartikel.

Wie wir Landschaft wahrnehmen

Es ist etwas ganz Persönliches und sehr emotional, wie wir Land-schaft wahrnehmen und welche Beziehung wir zu ihr entwickeln. Fabio Pedrina, Tessiner Alt Nationalrat hat uns zu “seiner” Landschaft mitgenommen und erzählt vom Dorf Airolo zwischen Natur und den tief-greifenden Veränderungen durch die Menschen.

 

Dem Gegenvorschlag zur Landschaftsinitiative fehlt es an Umsetzungsgarantien und richtigen Instrumenten

Der Gegenvorschlag zur Landschaftsinitiative wird bald im Zentrum der parlamentarischen Beratungen stehen. Raimund Rodewald, Direktor der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz und Mitglied des Komitees der Landschaftsinitiative, erläutert im Interview die Schwachstellen der aktuellen Fassung des Gegenvorschlags und welche Risiken für eine qualitative Entwicklung der Landschaft bestehen.

Was und wie gebaut wird, entscheidet über die Lebens-qualität

Die Bauweise und -gestaltung haben einen erheblichen Einfluss auf unsere Lebensqualität, betont Michael Töngi, Präsident der Kommission für Verkehr und Fern-meldewesen des Nationalrats und Mitglied des Initiativkomitees der Landschaftsinitiative. Raumplanung sei ein “Megathema”, das alle betreffe. Wir trafen den Nationalrat am Fusse des Pilatus, von wo aus er am Beispiel des Ballungsraums Kriens-Luzern die Problematik aufzeigte.

 

Landschaft ist in uns

Benedetto Antonini, Architekt und Stadtplaner, betont, dass Landschaft mehr als nur eine Spielfläche für menschliche Aktivitäten ist, da sie die Menschen in ihrer Evolution geprägt hat. Er hat uns zu “seiner” Landschaft im Tessin nach Muzzano geführt, einem für ihn magischen Ort mit grosser landschaftlicher Anziehungskraft. Um solche Orte der Erholung zu erhalten, ist die Landschaftsinitiative für ihn der beste Weg.

Eine Initiative zum Schutz unserer Wildnis

Die Landschaftsinitiative setzt sich für den Schutz der Wildnis, der Kulturlandschaft und des baukulturellen Erbes ein, die durch die Bauwut und die Einflüsse des Menschen immer mehr bedroht sind. Mit über 100.000 gesammelten Unterschriften und der Einreichung der Initiative steht sie nun im Fokus intensiver politischer Diskussionen. Für Raffaël Ayé, Geschäftsführer von BirdLife Schweiz und engagierter Unterstützer der Initiative, ist es an der Zeit, eine Zwischenbilanz zu ziehen.

Wieso nimmt die Revision des Raumplanungsgesetzes so viel Zeit in Anspruch?

Die zweite Revision des Raumplanungsgesetzes geht oft nur zwei Schritte vorwärts und dann wieder einen zurück, erklärt Adrian Schmid. Deshalb sei es wichtig, kontinuierlich Druck aufrechtzuerhalten und relevante Instrumente zu schärfen, um Fortschritte zu erzielen. Adrian Schmid ist Präsident des Stiftungsrates der Schweizer Demokratie Stiftung und Mitglied des Initiativkomitees der Landschaftsinitiative.

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