Baukultur
Landschaft und Baukultur gemeinsam erhalten
Traditionelle Bauten prägen viele unserer Landschaften und tragen zu einem harmonischen Gesamtbild bei. Die überbordende Verbauung ausserhalb der Bauzonen und Siedlungen hingegen zerschneidet und zerstört die Landschaft. Die Landschaftsinitiative will diese Entwicklung stoppen und die wertvollen Elemente der Baukultur erhalten. Dies ist eine Chance, das Gleichgewicht zwischen Natur- und Kulturlandschaften wieder zu verbessern.
Wertvolle Vielfalt der traditionellen Bauweise
Die typischen Schweizer Landschaften sind nicht nur Gletscher, wilde Bergklüfte oder geschützte Seeuferzonen. Auch die Baukultur prägt unsere Landschaften: Einzelhöfe in Appenzell, stattliche Bauernhöfe im Mittelland, Rustici im Tessin, Ställe und Hütten in den Geländekammern des Alpenraums, Steinplattendächer auf Juraweiden, tiefgezogene Schindeldächer in den Voralpen, weiss leuchtende Kapellen, berühmte Berghütten und ihre Zugänge: Mit solchen Bauten haben Generationen von Menschen die Landschaft verändert und gestaltet. Die Kulturlandschaft und ihre typischen Bauweisen bedeuten für viele von uns schlicht «Heimat».
Das Besondere daran ist die Vielfalt der Bau- und Nutzungsweisen auf kleinem Raum. Jede Region weist typische Bauten auf und erhält dadurch ihre Identität. Sie sind längst nicht nur Grundlage für die Landwirtschaft, sondern auch die Basis für den Tourismus und Erholungsraum für die Bevölkerung.
Bedrohung durch Dutzendware
Der Bauboom der letzten Jahrzehnte ausserhalb der Bauzonen hat in hohem Tempo viele dieser wertvollen Bauten und Landschaften zerstört. Dutzendware ersetzt charakterstarke Gebäude. Gesichtslose Hallen besetzen ehemals typische Kulturlandschaften, statt das sie in Spezialzonen für Industrie und Intensivlandwirtschaft untergebracht sind. Vertraute Landschaftsbilder sind zerschnitten und verschwunden.
Baukultur retten und stärken
Die Landschaftsinitiative will den Bauboom ausserhalb der Bauzonen eindämmen und die vorhandene Qualität der Kulturlandschaften sorgfältig weiterentwickeln. Die Fläche und Zahl der Gebäude ausserhalb der Bauzone soll nicht mehr weiter wachsen. Gebaut werden könnte nur noch das, was direkt mit der Bewirtschaftung zu tun hat. Die sorgfältige Pflege und Renovation von wertvollen Gebäuden zur Stärkung der Landschaftsqualität soll hingegen gefördert werden.
Aber es braucht dazu den politischen Willen, die lasche Bewilligungspraxis einiger Kantone zu ändern und die Qualität unserer Baukultur und damit unsere Landschaften mit sorgfältiger Planung zu retten.
Downloads und Links
Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Schweizer Heimatschutzes:
Gute Beispiele für die Schweizer Baukultur: